Was ist menschlich?

Was ist menschlich?

Haben wir auf diese wesentliche Frage eine wahrhaftige Antwort?

Stell dir einmal selbst die Frage: Was ist menschlich? Dann lausche gut in dich hinein und höre deiner Antwort zu. Hat dich deine Antwort zufrieden gestellt?

Mexiko, P.L.

Vielleicht ging es dir so, wie vielen Anderen, die bei dem Versuch, diese so simpel klingende Frage zu beantworten, in Schwierigkeiten kamen und sich statt einer klaren Antwort, immer mehr Fragen aufwarfen. Bis hin zu der erschreckenden Erkenntnis, dass wir uns Menschen nennen und diese Frage trotzdem nicht klar beantworten können. Vielleicht hast du auch deine Antwort gefunden, dann würde ich mich über einen Kommentar sehr freuen.

Ich möchte hier meine ganz subjektiven Gedanken dazu, mit dir teilen, da mich das WAS, WIE und WARUM, das WOHER und WOHIN schon immer beschäftigt hat und ich von außen nie eine befriedigende Antwort bekam, weder von unserer Kultur, unserem Bildungssystem, oder den Wissenschaften. Es verblüffte mich, dass es auch niemanden wirklich zu interessieren scheint, weil alle so tun, als wüssten sie es.
Sicherlich gab und gibt es Philosophen, Autoren, Denker und Mystiker – eben einzelne Menschen, Männer wie Frauen, die diesen Fragen nachgegangen sind – aber unser Bildungssystem stellt diese Fragen gar nicht erst.

Wissen wir als Menschheit, woher wir wirklich kommen und wohin wir gehen und warum wir überhaupt hier sind? Ich behaupte mal, wir wissen es nicht. Manche suchen nach Antworten, doch die Wenigsten stellen sich diese Fragen überhaupt.
Wir haben verschiedene Religionen und Mysterienschulen, die Erklärungen liefern, die sich sogar im Kern ähneln. Es gibt auch die Evolutionstheorie, die die Basis unseres materialistischen Weltbildes und sämtlicher Wissenschaften geworden ist – obwohl es nichts weiter ist, als eine Theorie, wie der Name schon sagt. Weshalb die Mehrzahl der Menschen, die das westliche Bildungssystem durchlaufen haben, zu wissen glauben, dass wir vom Affen abstammen. Dabei widerspricht diese Theorie allen Religionen und Mysterienschulen und alten Überlieferungen. Sie widerspricht auch den Artefakten und Archeologischen Funden, doch niemand nimmt diese Theorie öffentlich zurück und erklärt sie für falsch. Sie ist heute noch die Grundlage der Menschheitsentstehung und Entwicklung in allen Lehrbüchern.

Wir leben also in einer dualen Welt, deren Religionen einen völlig anderen Hintergrund der Menschheitsgeschichte beschreiben, als es die Wissenschaft tut. Damit wurde der wesentlichsten Frage ein unlösbar scheinender Konflikt zu Grunde gelegt. Es wird gelehrt, dass die Religionen als „Glauben“ bezeichnet werden und die Wissenschaften und die Evolutionstheorie nach Darwin – als „Wissen“.

Mir wurde als Kind eingeredet, dass „Wissen“ real ist und „Glauben“ nicht real.
Wissen ist 2+2=4 und Glauben ist eine Art Vorstellung im Geiste, die in die Kategorie „Träume“ gehört. Und „Träume“ und „Träumerein“ sind nicht real, sind lediglich Spinnerein, nicht ernst zu nehmen. Wer träumt, ist ein Faulpelz und wird es im Leben nie zu etwas bringen. Das ging so weit, dass man sich etwas schämen sollte, wenn man herum träumte.

Zurück zu unserer Frage: Was ist menschlich?
Sicher hat jeder diesen Ausdruck: „das ist doch ganz menschlich“ schon oft gehört und auch selbst benutzt. In welchen Zusammenhängen sagen wir so etwas? Wenn jemand etwas vergessen hat, einen Fehler gemacht hat, seine Emotionen mit ihm durchgegangen sind, jemand Angst hatte, jemand gelogen hat, jemand Unfähigkeit an den Tag gelegt hat… Also immer, wenn wir versagen, wenn wir etwas nicht wirklich gut machen, dann nennen wir das „menschlich“. Auch irren ist menschlich 🙂

Wenn jemand eine geniale Inspiration hatte, eine Erfindung machte, ein Kunstwerk erschuf, übersinnliche oder übernatürlich erscheinende Kräfte hatte, liebevoll und integer und zuverlässig war, sagen wir leider nie: „das ist doch ganz menschlich.“
Wieso ist das so?

Jeder kennt den Begriff „Humanität“ der ursprünglich „Menschlichkeit“ bedeutete. In einer Schrift aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. „Rhetorica ad Herennium“ wird die Menschlichkeit als besondere Qualität des Mitgefühls beschrieben, die den Menschen von der tierischen Wildheit und Grausamkeit deutlich abhebt. Weitere menschliche Eigenschaften werden beschrieben, als friedlich, wohlwollend, liebenswürdig und hilfsbereit.

Damals schien man also noch zu wissen, was es heisst, ein Mensch zu sein.
Auch heute ist oft von Humanismus und Humanität die Rede, in unserer Welt, doch kann man schon auf Wikipedia erkennen, was es mit dem Begriff heute auf sich hat.
Meiner Meinung nach wurde er vedreht und verzerrt und doch glaubt jeder zu wissen, dass es sich bei diesen Begriffen um Menschlichkeit handelt.

Viele Leute meinen zu wissen, dass der Mensch nichts weiter ist, als ein Affe, der durch natürliche Auslese, auswendig lernen und abgucken mehr und mehr Fähigkeiten ausgebildet hat und deshalb gelernt hat Werkzeuge zu benutzen und zu entwickeln, bis hin zu Maschinen und Computern. Der Mensch hat sich vom Herdentier zum Egomanen entwickelt und ist sich heute selbst der Nächste und bei allem was er tut, auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Wir lernen, wie wir andere benutzen für das, was wir brauchen. Und vor allem lernen wir, ganz viel zu brauchen und haben zu wollen. Denn nur ein Kunde, der etwas braucht, ist ein guter Kunde. Jeder will vom anderen etwas haben und um das zu bekommen, haben sich die Menschen perfide psychologische Methoden ausgedacht, an deren Perfektion seit Jahrhunderten gearbeitet wird. Bei all diesem materiellen Wachstum und der Unverbundenheit zerstören wir massiv unsere Lebensgrundlagen und töten das Lebendige und verehren das Künstliche. Ist das menschlich?

Könnte es nicht sein, dass wir seit langer Zeit auf dem Pfad in die Unmenschlichkeit wandeln? Und diese Unmenschlichkeit dann human nennen, damit das niemandem bewusst wird? So wie wir heute ganz viele Dinge völlig verkehrt herum betrachten, weil sie uns verdreht und verzerrt einegtrichtert wurden.

Wir sagen „herrlich“ – wenn wir etwas toll finden und „dämlich“ – wenn wir es blöd finden.
Doch die Worte kommen ursprünglich von „Herr“ und „Dame“ und sind eher gedacht wie „männlich“ und „weiblich“. Die Art wie wir sie benutzen spricht Bände.
Friedensbewegungen werden heute in Deuschland als regierungsfeindliche Gruppierungen eingestuft und ein Mann, der sich als Frau fühlt und verkleidet, bekommt in den USA, den Preis: „Frau des Jahres“ zum Frauentag. Die Weltgesundheitsorganisation WHO, verfügte weltweit Maßnahmen und konnte sämtliche Regierungen zu deren Durchsetzung zwingen, im Namen der Gesundheit und des Schutzes, die Millionen Menschen krank machten und viele sogar töteten. In unseren staatlichen Bildungseinrichtungen und Universitäten besteht man Prüfungen und erlangt Titel, indem man auswendig lernt und nachplappert. Wer selbst denkt, wer Behauptungen hinterfragt, wer andere Ansichten oder Erkenntnisse hat, als die vom Bildungsministerium vorgegebenen, bleibt auf der Strecke, bekommt keinen Abschluss, wird verlacht und verleumndet.
Frieden zu wollen, heisst heute Krieg führen müssen und Solidarität bedeutet Selbstverrat. Wer das Wort „Heimat“ benutz, läuft Gefahr als Nazi bezeichnet zu werden und wer sich zum Fasching als Indianer verkleidet ist ein Rassist. Wer nicht bereit ist, die deutsche Sprache durch „gender Neusprech“ zu verstümmeln, wird als diskriminierend bezeichnet.
Reichtum wird heute allein mit Besitz von materiellen Dingen und Geld gleich gesetzt, wahrer Reichtum ist den Meisten unbekannt. Viele haben sich selbst verraten, ihre Seele verkauft, ihr Vertrauen verloren, weil sie oft unbewusst, lebendige Werte, gegen Macht, Geld und Besitz eingetauscht haben.
In solch einer, von Menschen gemachten Welt, bedeutet „menschlich“ wohl eher eine Schande.

Es sieht im Moment alles danach aus, als sind wir eine Spezies, die ungeniert die Erde zerstört, alles Lebendige vergiftet und zu Profit macht und dabei nicht mal merkt, dass sie den Ast absägt, auf dem sie selber sitzt. Wer möchte zu so einer hochgradig degradierten, bekloppten Spezies gehören? Da schämt man sich direkt, ein Mensch zu sein.

Was, wenn „menschlich“ aber ursprünglich etwas ganz anderes bedeutet?
Was, wenn der Kern der alten Religionen stimmt und wir nicht vom Affen abstammen, sondern geistige Wesen sind, die hier auf Erden, in der Materie, in einem Körper, Erfahrungen machen wollen?

Was, wenn sich die Menschheit hatte verführen lassen, vom Materiellen und ihre Tugenden dabei verlor und begann, nach Macht zu streben und gierig nach materiellem Besitz zu sein? Und dieses Streben eine Falle war, in die fast alle Menschen hineingetappt sind und nicht selten hinein gelogen und gezwungen wurden und nun zum Sklaven ihrer eigenen falschen Wünsche geworden sind?
Was, wenn Aufwachen bedeutet – genau DAS zu realisieren?

Menschlich SEIN, bedeutet, eine Seele zu SEIN, die mehrere Körper bewohnt und miteinander verbindet. Mensch sein bedeutet, ein Gewissen zu spüren, Verbundenheit mit allem Lebendigen zu fühlen, zu lieben und nach Erkenntnis und Vervollkommnung zu streben. Menschlich sein, bedeutet Verbindung zur geistigen Ebene zu haben, geistig wirken zu können, schöpferisch zu SEIN und wahren Reichtum und Glück zu fühlen. Denn Geist erschafft Materie. Es gibt NICHTS auf dieser Welt, was nicht vorher im Geiste erdacht, geträumt, empfunden, erkannt und gesehen wurde. Träumen, bewusstes Visualisieren ist Schöpfertum und keine Spinnerei.

Für die erste große Lüge und Verzerrung der Menschlichkeit, in der verfügbaren Geschichtsschreibung, ist die Kirche verantwortlich. Sie hat den Menschen von Gott getrennt – indem sie Gott außerhalb als Bild, als Vater im Himmel, beschrieben hat. Der Mensch wurde dadurch zum armen Sünder, dem nichts anderes blieb, als zum Vater oder dessen Sohn zu beten und alles hinzunehmen, was geschah, denn ALLES war Gottes Wille. Und wer sündigte, der wurde von Gott bestraft und verlassen. Was genau Sünde war/ist, bestimmte die Kirche und ihre Vertreter, indem sie die heilige Schrift nach ihren Vorstellungen auslegten, oder umschrieben.

Mexiko, P.L.

Doch Gott ist nicht im Himmel, Gott ist in uns und war immer in uns.

Gott wirkt in und durch den Menschen, wenn wir uns auf der Frequenz Gottes befinden. Selbstverständlich und ursprünglich auf dieser Frequenz zu SEIN, ist menschlich. Diese Frequenz im Herzen zu spüren und zu WISSEN was die Wahrheit ist, was stimmt und was nicht stimmt, das ist menschlich. Sich immer danach auszurichten, wie eine Antenne, um im Einklang mit der Frequenz Gottes oder der Quelle zu sein – die unsere Heimat ist, aus der wir alle hervorgegangen sind, ist menschlich.

In dem Moment, wo der Mensch diesen Zugang verliert, die Verbundenheit mit der Quelle, das Wissen um die Wahrheit und das Empfinden von tiefer Liebe im Herzen – beginnt der Abstiegt, beginnt der Weg in die Unmenschlichkeit.

In einem Buch las ich mal den Satz: „Es gibt Menschen und es gibt Leute, die Erstgenannten sind sehr rar auf Erden geworden.“ Es gibt also viele Leute, die gar keine Menschen im ursprünglichen Sinne (mehr) sind. Was sind sie dann? In naher Zukunft wahrscheinlich transhumane KI-gesteuerte Wesen. Wenn man darüber nicht Bescheid weiß und diese Leute als Menschen betrachtet und menschliches Verhalten erwartet, wird man oft schwer enttäuscht. Weil sie scheinbar kein Gewissen haben, keine Verbundenheit spüren, unfähig zu Mitgefühl sind und anderen Menschen mit Freude Leid zufügen, sich regelrecht daran laben und stolz darauf sind. Man nennt diese Sorte auch Narzisten, oder Psychopaten. Vielleicht sind das die, die schon in der Unmenschlichkeit angekommen sind.
Solche Leute finden sich viel zu oft in Führungspositionen, in Betrieben, Regierungen, Institutionen und Organisationen. Das sind die großen Leute, doch es gibt auch unzählige kleine Leute, die diesen großen Leuten zuarbeiten und nahezu zu allem bereit wären, wenn sie dadurch mehr Macht und Geld und öffentliche Aufmerksamkeit bekommen würden. Solche Leute drehen ihre Fahne nach dem Wind, suchen überall ihren Vorteil, haben keinen menschlichen Wertekodex, keine Moral, kein Gewissen und sind davon überzeugt, damit das Richtige zu tun.
Ich fragte mich oft, woran ich erkenne, ob ich es mit einem Menschen zu tun habe, oder mit einem Leut? Seltsam, für Leute gibt es gar keine Einzahl.

Die großen Leute, die erkennt man meist ganz schnell als Solche. Die kleinen Leute muss man erst eine Weile beobachten, doch zeigt es sich meist schnell, dass sie nicht Einfühlsam sein können und die Materie und Geld ihnen das Wichtigste ist. Sie wirken oft wie programmiert, ihr geistiger Horizont ist sehr begrenzt und unflexibel, sie besitzen keine Neugier oder Begeisterungsfähigkeit. Sie planen, berechnen und strukturieren ihr Leben nach Konzepten, die sie von anderen übernommen haben und sie wirken sehr unlebendig und langweilig.
Aber es gibt auch Leute, die können ziemlich gut Mensch spielen, sie täuschen sozusagen vor, ein Mensch zu sein. Bei solchen merkt man es oft erst in besonderen Situationen, dass sie keine Menschen sind und das ist dann das Ende der Täuschung, die Enttäuschung. Und es gibt Menschen, die strahlen mit ihrer Menschlichkeit regelrecht aus jeder Pore, so dass es vom ersten Augenblick an, keinen Zweifel daran gibt, dass man es mit einem Menschen zu tun hat. Bei anderen Menschen erkennt man das Menschliche nicht sofort, weil sie eine Art Panzer, Schale oder Mauer um ihr Herz gebaut haben, um sich zu schützen. Sie leben sehr tief in sich zurück gezogen und halten der Welt und den Leuten eine Art Fassade hin. Treffen sie aber auf andere Menschen und fassen sie vertrauen, dann öffnen sie sich und man kann von Mensch zu Mensch mit ihnen SEIN.

Ich wünsche mir, dass die Menschen sich erinnern, dass sie erkennen, dass wir als Menschen von unserem Weg abgekommen sind, dass viele unbewusst den Weg der Unmenschlichkeit gewählt haben, weil es bestimmte Kräfte gibt, die sie dazu verlockt hatten. Doch sollten wir nicht diesen Kräften die Schuld geben. Ich sehe es so, dass diese Erfahrung scheinbar gemacht werden wollte. Die Menschen wollten wohl wissen, wie es ist, auf dem Weg zu einem Unmensch zu sein. Wenn wir auf Erden sind, um ALLES was möglich ist zu erfahren, dann gehört auch diese Erfahrung dazu, seine Seele zu verlieren.

Erst in dem Moment, in welchem DAS erkannt wird, können wir bewusst wählen, ob wir diesem Pfad weiter folgen wollen, oder zur Menschlichkeit zurück kehren.
Mich interessierte es schon in meiner Jugend, zu erforschen, wie es dazu gekommen war, dass eine ganze Menschheit, so vom MenschSEIN abkommen konnte, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Ich beobachte meinen eigenen Weg, meine Drehungen und Wendungen, meine Erkenntnisse und frage mich, wie der Rückweg in die Menschlichkeit für unsere Spezies funktionieren könnte?

Eine wesentliche Erkenntnis ist, jeder Mensch muss seinen Weg selber finden und selber gehen wollen.
Aber die, die das bereits erkannt haben und den Weg gehen wollen, die können sich wunderbar gegenseitig unterstützen, auch wenn jeder seine ganz individuelle Gangart und Geschwindigkeit hat – ist es doch ein Weg, in eine gemeinsame Richtung und das verbindet und stärkt. Ja, mein Weg ist nicht der Gleiche, wie dein Weg. In der Tat geht jeder seinen ganz eigenen Weg, doch wir können uns dabei erkennen, sehen und wirklich lieben lernen.

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Ein Gedanke zu „Was ist menschlich?

  1. Liebe Grit, vielen lieben Dank für Deine Worte, die ich sehr treffend finde. Ich freue mich sehr, dass Du mich immer wieder in meinen Empfindungen bestärkt. Du bist eine so wunderbare Seele und Dein Wirken soooo wertvoll…. EINE GANZ LIEBE UMARMUNG FÜR DICH……
    Von Walli

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